Die Veranstalter der ersten Mitteldeutsche Segelwoche (MDSW) zeigen sind rundum zufrieden. Der Spagat zwischen anspruchsvollen Wettkämpfen, Trainingslagern, Spaßregatten und Mitmachangeboten für Segel-Laien scheint gelungen, auch wenn Corona wie ein Nebelschleier auf den Vorbereitungen gelegen hatte. Die letzte Augustwoche brachte 2020 viel Leben auf die Mitteldeutsche Seenlandschaft und ist inzwischen schon Geschichte. Auf zehn Gewässern Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts organisierten die Vereine der drei mitteldeutschen Segler-Verbände parallel über 20 Veranstaltungen, um auf die In-Wertsetzung der Tagebau-Folgeseen aufmerksam zu machen und das Segeln auf allen Revieren der Öffentlichkeit stärker als Breitensport näher zu bringen.
Die dezentralen lokalen Veranstaltungen wurden unter der Dachmarke Mitteldeutsche Segelwoche mit dem Ziel gebündelt, den Kreislauf von Wirtschaft, Tourismus, Politik und Segelsport attraktiver darstellen zu können und in Schwung zu bringen. Zumindest Politik und Medien haben das Thema bereits positiv aufgegriffen.
Alle sind sich einig, die Mitteldeutsche Segelwoche wird als Marke weiterentwickelt und hat gute Chancen, zu einer Traditionsveranstaltung zu werden, die vom Wasser aufs Land überspringt. Zumindest kann ab 2021 von einer „Minitradition“ gesprochen werden, denn die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen.
Markleebergs OBM K. Schütze und der Generalsekretär des Landessportbundes Sachsen, Chr. Dahms eröffneten gemeinsam mit dem Präsidenten des SVS, R. Bläser, am Samstag, den 22. August mit dem Cospudener Yachtclub Markleeberg e.V. die MDSW. Anschließend ging es auch gleich mit der Regatta „Blaues Band Cospuden“ und mehr als 30 Booten zur Sache. Am Nordufer des benachbarten Zwenkauer Sees konnten parallel dazu Surfer und Wingfoiler bei 3-6 Windstärken das neu zu entwickelnde Revier testen.
Am Berzdorfer See endete am Auftaktwochenende das internationale Trainingscamp (3 Nationen, 43 Kids, 17 Betreuer) mit Abschlusswettfahrten. Es herrschte tolle Stimmung bei effektiver Zusammenarbeit - zu sehen an glĂĽcklichen Kindern, Trainern, Helfern und Eltern!
Beim 1. SCP, ebenfalls in der Lausitz, fand auf dem Partwitzer See am 22./23.8. der EurOpti-Cup statt, bei welchem ĂĽber 40 Jollen der Klassen Opti, Europe und 420er um Pokale segelten. Den Anschluss bildete hier ein Trainingslager fĂĽr den Opti- und 420er- Nachwuchs bei recht anspruchsvollen Windbedingungen.
So musste am Mittwoch aus Sicherheitsgründen auf allen Seen der Betrieb eingestellt werden, weil das Sturmtief „Kirsten“ über Mitteldeutschland fegte. Die Eröffnung des Seglerheims Bitterfeld in Sachsen-Anhalt fiel ohne Mittwochsregatta dementsprechend eine Nummer kleiner aus, damit sie eine Nummer größer wiederholt werden kann.
Mit großem Eifer und Engagement ging es auch an der Talsperre Pöhl aufs Wasser. Hier konnten nicht nur die Jüngsten beim Trainingslager des Segelsportvereins Reichenbach etwas lernen, sondern wurden gleichzeitig auch ein Teil ihre Trainer mit ausgebildet.
Bei zahlreichen Mitmachangeboten am Berzdorfer See oder im Neuseenland rund um Leipzig konnten Interessierte in den Segelsport hineinschnuppern. Sei es auf Kuttern oder Laser-BAHIA-Jollen, die freundlicherweise die Ziegelmayer HG zur Verfügung gestellt hatte – unter Einhaltung der Corona-Verordnung war vieles möglich.
So wagten sich am Cospudener See auch eine Gruppe Blinder aufs Wasser und konnten gemeinsam mit ihren Skippern den Spaß und die Freude am Segeln „erfühlen“. Auch eine Gruppe von Lehrern aus Görlitz wollte praktisch erfahren, wie „Schulsegeln“ funktionieren könnte.
Zum Abschluss der ersten Mitteldeutschen Segelwoche waren die Terminkalender noch einmal prall gefĂĽllt.
Am dem Bärwalder See trafen sich die Segler zur Traditionsregatta.
Bei der Seenlandsail in Geierswalde wurden vom 1. Wassersportverein Lausitzer Seenland für Anfänger, Regattasegler und Freizeitkapitäne mit viel Spaß eine Serie von 6 Regatten ausgetragen.
Mitten in Dresden konnte man den Seglern auf der Elbe zuschauen. Umgedreht konnte man von der Elbe aus das wunderbare Panorama genießen. Die Segler aus drei Vereinen an der Elbe trafen sich bei einer Ausfahrt zwischen Dresden und Radebeul und luden Gäste ein, um gemeinsam mit und gegen die Strömung zu segeln.
In Thüringen wurde das „Blaue Band Bleiloch„ gemeinsam mit der Mitteldeutschen Jugendmeisterschaft in der 420er-Klasse ausgetragen.
Die Talsperre Pöhl gehörte an diesem Wochenende den FD und Finn Seglern. Über 30 Mannschaften waren der Einladung des Segelclub Handwerk Plauen gefolgt, um an der Regatta Goldener Finn und goldener FD teilzunehmen.
Den Auftakt zur 47. EXPOVITA, der Abschlussregatta der 1. Mitteldeutschen Segelwoche, bildete der BAHIA-Fun-Cup.
Im Rahmen der EXPOVITA, bei der insgesamt 136 Boote auf dem Cospudener See bei Leipzig unterwegs waren, wurden auch die Landesjugendmeisterschaften in den Klassen Opti, O’pen Skiff, Laser Radial und 29er ausgetragen. Auch Contender und Ixylon und kämpften um Plätze auf dem Siegerpodest.
Die Seesport-Landesmeisterschaften wurden ebenfalls in die EXPOVITA integriert und damit ein übergreifendes Organisationsteam geschaffen, das sich bestens bewährt hat.
Der Siegerehrung gaben Landrat H. Graichen, Markkleebergs OBM K. SchĂĽtze, Leipzigs BĂĽrgermeister H. Rosenthal und Stadtrat (FA Sport) Chr. Zenker einen wĂĽrdigen Rahmen.
Mit dem symbolischen Einholen der Flagge der 1. Mitteldeutschen Segelwoche durch die Politiker endete eine gelungene Veranstaltung, die, wie alle betonten, noch ein groĂźes Potenzial vor sich hat. Vielleicht sehen wir davon schon einiges zur 2. Mitteldeutschen Segelwoche, deren Termin 21.08.2021 bis 29.08.2021 man sich schon mal vorsorglich vormerken sollte.
Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr unter Segeln-Sachsen.de .
BJ/DRB