Segler-Verband Sachsen e.V.

(SVS)

LVZ greift Auszeichnung für beste Jugendarbeit auf, um in Corona-Zeiten an die Normalität zu erinnern und Mut zu machen

Segler-Zeitung kürt Yachtclub Zwenkau zum Verein des Jahres

Bundesweite Auszeichnung für Nachwuchsarbeit / Zwenkauer Segler sitzen auf dem Trockenen und wollen bald den gewonnenen Trainings-Opti taufen

Gislinde Redepenning - LVZ 22. April 2020 Seite 20 Rund um Leipzig:
Zwenkau. Sie würden liebend gerne die Segel hissen, doch sie haben, wie alle Vereine, den Trainings­betrieb aufgrund der aktuellen Ver­fügungen zum Schutz vor dem Corona-Virus eingestellt sowie alle Regatten abgesagt. Und sie würden gerne ihren neuen Trainings-Optimisten entsprechend einer kleinen Tradition auf einen polynesischen Namen taufen, doch auch das muss warten.
Zwenkauer holen Optimisten in Berlin ab
Die funkel­nagelneue Jolle wurde den Zwenkauern im letzten Jahr im Rahmen der Berliner Messe Boot & Fun übergeben – die Segler-Zeitung hatte den Yachtclub für seine ambitionierte Nach­wuchs­arbeit zum Verein des Jahres gekürt. Natürlich war die Freude groß.

„Es gibt so viele Segel­vereine in Deutschland, manche mit einer mehr als ein­hundert Jahre alten Tradition, mit gewachsenen Strukturen an natürlichen Gewässern“, erzählt die Vereins­vorsitzende Stefanie Kreusch. „Schön, dass gerade wir aus­gesucht worden sind.“ Es war wohl gerade die kurze, aber sehr lebendige Geschichte des Yacht­clubs, die die Juroren beeindruckte. Der Club wurde noch vor der Flutung des Zwenkauer Sees von den Gründern ins Leben gerufen, als es noch gar kein Revier zum Segeln gab.
YCZ Verein des Jahres 2019Ein Bild vor Corona: Hermann Hell von der Segler-Zeitung und Daniel Barkowski von der Boot & Fun (hinten von links nach rechts) übergeben den Trainings-Opti an die Segler mit der Vereinsvorsitzenden Stefanie Kreusch (re.).Foto: privat

Mit dem Ende der Berg­bau­tätigkeit im Leipziger Umland hatten die Wasser­sport-Ent­husiasten Weit­sicht bewiesen und ganz richtig auf die Wand­lung zu einem Erholungs­gebiet gesetzt. 2015 fanden die Club­mit­glieder ihre Heimat im Zwenkauer Revier­hafen. Dort haben sie sich ihr Domizil mit viel Kreativität rund um einen Container an einem auf­ge­schütteten Strand mit Möbeln aus Paletten gestaltet.

Rund ein Drittel der um die 55 Club­mitglieder sind Kinder und Jugendliche, die beim Trainer­ehepaar Yvonne und Alexander Fraunholz auf vereins­eigenen Optimisten, 420-er Zwei­mann­jollen oder Lasern den Umgang mit Wind und Wellen, Taktik und Sozial­kompetenz erlernen. Sportliche Erfolge haben sich bei regionalen Regatten und Landes­meister­schaften bereits eingestellt.

Wassersport-Enthusiasten mit Weitsicht
„Perspektivisch wollen wir in Kooperation mit den örtlichen Schulen noch mehr Kinder für das Segeln begeistern und unser Trainings­angebot ausbauen“, so Kreusch. „Schließ­lich wächst der Nach­wuchs in unserer Region am Wasser auf.“ Der Vereins­beitrag sei für die Kinder erschwing­lich. „Mit fünf Euro im Monat sind wir keine elitäre Sportart und die Boote werden gestellt“, wirbt die Vereins­vorsitzende. „Natürlich unter­stützen wir alle Maß­nahmen zum Schutz der Gesund­heit. Dennoch hoffen wir, bald wieder mit dem Segeln in kleinen Gruppen beginnen zu können.“
Segelfoto in der LVZ von André Kempner

LVZ 22.April 2020 Seite 20