Verbände sprechen mit Minister für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt
Die Zukunft des Elbewassersports war Thema eines Gesprächs zwischen Wassersportvertretern der Elberegion mit Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, im November in Magdeburg. Hintergrund war das vieldiskutierte „Gesamtkonzept Elbe“, dessen Umsetzung demnächst im sogenannten „Anschlussprozesses“ beginnt.
Die Sprecher der Wassersportverbände erläuterten ihre Forderung nach Beteiligung am weiteren Verfahren und stießen damit bei Minister Webel auf große Aufgeschlossenheit.
Ihnen geht es darum, dass
- Wassersportmöglichkeiten auf der Elbe incl. Trainings- und Regattabetrieb und ihre durchgängige Schiffbarkeit erhalten bleiben,
- Ufer für Wassersportler und Erholungsuchende zugänglich bleiben,
- Anlegemöglichkeiten mit ihren Zufahrten und wassersportlichen Anlagen erhalten bleiben und auch in Zukunft von ihren Trägern unterhalten und sinnvoll entwickelt werden können,
- Richtungsverkehr und tageszeitliche Beschränkungen für Kleinfahrzeuge unterbleiben,
- ehemalige Tagebauflächen für aktive Erholung und Wassersport zugänglich gemacht werden,
- sinnvolle Wassersportinfrastruktur in der Elberegion gezielt gefördert wird,
- ein „Konzept Wassersport“ für die Elberegion in Auftrag gegeben wird,
- der gemeinnĂĽtzige Wassersport bei der weiteren Bearbeitung/Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe beteiligt wird.
Die Landesministerien für Wirtschaft und Inneres hatten verwaltungsinternen in Vorgesprächen bereits ihre grundsätzlich positive Haltung zu den Vorschlägen der Wassersportverbände geäußert.
Gemeinsames Ziel der Gesprächspartner ist, auf diese Weise nicht nur unnötige Einschränkungen des Elbewassersports und des Wassertourismus bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe zu vermeiden, sondern auch positive naturverträgliche Weiterentwicklungen der Infrastruktur in diesem außerordentlich reizvollen Revier anzustoßen. Ein wichtiger Baustein soll dabei ein von den Verbänden angeregter länderübergreifender Wassersportentwicklungsplan Elbe (WEP) sein, der in ähnlicher Form in anderen Bundesländern bereits existiert und erheblich zur Planungssicherheit für regionale Leistungsanbieter und Träger von Anlagen und Einrichtungen beigetragen hat.
Die anwesenden Vertreter Ulrich Clausing (Deutscher Kanu-Verband e.V.), Petra Bertram und Günter Grimm (Ruderverband Sachsen-Anhalt e.V.) und Gerhard Süß (Deutscher Segler-Verband e.V.) wurden abschließend durch den Minister Webel, zu einer Anhörung im Landtag eingeladen.
Auch in Sachsen liefen verschiedene Aktivitäten für den Wassersport. Ministerpräsident Michael Kretschmer teilte schriftlich auf Initiative der Wassersportler seine Unterstützung für das Anliegen der Wassersportverbände mit. Im Sächsischen Wirtschaftsministerium führten Gerhard Süß (Deutscher Segler-Verband e.V.) und Dr. Jens Tusche (Segler- Verband Sachsen) Gespräche auf der Arbeitsebene. Außerdem führten Ray Mehlig (Sächsischer Kanuverband) und Dr. Tusche ein Sondierungsgespräch mit dem BUND Sachsen.
In beiden Bundesländern gab es Gespräche der Wassersportverbandsvertreter mit Abgeordneten des Bundestages.
In den vergangenen Monaten koordinierten Petra Bertram (Ruderverband Sachsen-Anhalt e.V.), Gerhard Süß (Deutscher Segler-Verband e.V.) und Dr. Jens Tusche (Sächsischer Segler-Verband e. V.) die Aktivitäten der Wassersportler. Zum zweiten Wassersportverbändegespräch zum Gesamtkonzeptelbe werden am 16.3.19 in Magdeburg die elbanliegenden Fachverbände zusammen mit den Bundesverbänden Wassersport über die nächsten Schritte beraten.
JT
v.l.n.r.: Hermann Mewes (Landesseglerverband Sachsen-Anhalt e.V.), Thomas Webel (Minister fĂĽr Landesentwicklung und Verkehrs des Landes Sachsen-Anhalt), Petra Bertram (Ruderverband Sachsen-Anhalt) e.V., Daniela DĂĽring ( Ministerium fĂĽr Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt), Ulrich Clausing (Deutscher Kanu-Verband e.V.), Gerhard Philipp SĂĽĂź (Deutscher Segler-Verband e.V.)