Segeln ohne Wasser... das Internet macht es möglich... in Zeiten der Kontaktbeschränkungen können die Segler an virtuellen Wettkämpfen teilnehmen, die LVZ berichtete.
Segler halten virtuelle Regatta ab
Leipzig. „Ein klarer Schnitt ist einfach besser. Wir wollen keine drastischen Strafen für die Vereine, deswegen haben wir frühzeitig die Reißleine gezogen“, erklärt Reinhard Bläser. Der Präsident des Sächsischen Segelverbandes hat in Absprache mit den Segelvereinen Leipzigs und des Freistaates den Betrieb aufgrund der Corona-Krise komplett eingestellt. „Windsurfen wäre ja möglich, würde nicht unter die Ausgangsverordnung fallen, sofern man in Seenähe wohnt“, überlegt Bläser, findet jedoch: „Es ist das Fairste, da es keine Separierung der Vereine gibt.“ Dass private Ausleihstationen öffnen und ihre Boote zum Verleihen freigeben, kann sich Bläser nicht vorstellen, zu schwierig und riskant sei die Einhaltung aller Vorschriften. Und so müssen die Wassersportler trotz der ersten Frühlingssonnenstrahlen auf die Seen im Leipziger Umland verzichten.
Abhilfe tut ein Computerspiel.
Normalerweise wird das Wochenende der Segelsportliebhaber Freitags am Cospudener See mit Regatta und Grill eingeleitet, morgen wird dies zum zweiten Mal online stattfinden. Bereits letzte Woche trafen sich vierzehn Regattasehnsüchtige im Internet, um virtuell gegeneinander anzutreten. „Das zeigt, wie ausgehungert alle sind.“, befindet der SVS-Präsident, der selbstverständlich mitgezockt hat.
„Die Jüngeren haben da viel geschicktere Hände“, analysiert er scherzhaft.
Die Mitteldeutsche Segelwoche Ende August ist noch nicht abgesagt, Bläser hat die Hoffnung für sein Herzensprojekt nicht aufgegeben. Dort könnten die erfahreneren Segler die Online-Schlappe wieder wettmachen.
Anton Kämpf • LVZ 9. April 2020 - Seite 31