Segler-Verband Sachsen e.V.

(SVS)

topmagazin Sommer 2021: »Im Spiel der Wellen«

topmagazin Leipzig Sommer 2021 Im Spiel der WellenLest in der der Sommerausgabe 2021 vom top magazin Leipzig Seite 148 ff. mit ver­schie­denen Wassersportarten und Segeln speziell auf Seite 153.
„Im Spiel der Wellen“.

Finnland gilt als Land der tausend Seen, Kanada als das der tausend Inseln.
Auch Mittel­deutsch­land schlägt mit seinen diversen maritimen Ange­boten hohe Wellen.

Maritim ist sie geworden, die Landschaft zwischen Halle (Saale), Leipzig, Bitterfeld und (der Zwiebelstadt) Borna. Mehr als 20 Braunkohletagebaulöcher zählte Mittel­deutsch­land noch Anfang der 1990er Jahre. Einige bilden heute das „Neuseenland“ der Leipziger Tief­lands­bucht. Bootsbauer und -verleiher, Segel- und Wasser­sport­vereine siedelten sich an den sandigen Ufern der gefluteten Rest­löcher an. Nun wagen sich hierzulande immer mehr Menschen „auf See“. Hier hätte Arnold Böcklin (1827-1901) Inspiration für eine Fortsetzung seines Gemäldes „Im Spiel der Wellen“ (1883) gefunden.

Seen mit individuellen Highlights Gewimmel
„Die Wasserfläche in Sachsen hat sich verdreifacht und bietet damit neue Möglichkeiten auch für den Segelsport“, sagt Reinhard Bläser, Präsident des Segler-Verbandes Sachsen (SVS) mit Sitz in Leipzig.
Um auch eine Verdreifachung der Mitgliederzahlen verzeichnen zu können, soll am Zwenkauer See (970 ha) ein sächsisches Zentrum für Segler, Surfer und Kiter entwickelt werden. Derzeit stehen Freizeitkapitänen am „Kap Zwenkau“ mehr als 200 Bootsliegeplätze zur Verfügung. Dadurch bekäme jeder See sein Highlight. Denn am benachbarten Markkleeberger See (252 ha) befindet sich bereits seit 2007 ein Wassersportzentrum. Der „Kanupark Markkleeberg“ ist eine der modernsten Wildwasseranlagen der Welt und war im Zuge der Leipziger Bewerbung für die olympischen Spiele 2012 konzipiert worden. Das Areal sei sowohl für Trainingseinheiten als auch Wettkämpfe wie den ICF Kanu-Slalom Weltcup (18.-20.6.21) prädestiniert. Der Cospudener See (436 ha), Leipzigs Haus- und Badesee, war dagegen lange Zeit unter Langstreckenschwimmern in aller Munde. Seit 2001 bewältigten Freiwasserschwimmer jährlich eine Zwei-Kilometer-Strecke ab „Pier 1“. Im Rahmen der zweiten „Mitteldeutschen Segelwoche“ (21.-29.8.21) lädt hier nun der Sachsen-Sail-Club Leipzig am 24. August zur „Regatta der mitteldeutschen Wirtschaft“ ein. Zum ersten Mal komplettiert das Unternehmernetzwerk die vom SVS und (Stand Juni) 14 weiteren Segelvereinen ausgetragene mitteldeutsche Segelwoche.
Dabei sollen Politik, Gesellschaft und Vereine zur Nutzung der Seenlandschaften zusammengeführt werden, heißt es seitens der Veranstalter. „Wir müssen etwas tun, um den Kreislauf in Gang zu bringen“, sagt der SVS-Präsident. Im Vergleich zu Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnet Sachsen mit etwa 2.440 Mitgliedern auf 40 Vereinen die meisten Segelgemeinschaften.

SUP und Hydrofoils liegen im Trend
Zu den Nutzern der diversen Wasserflächen gehören auch die etwa 1.500 Wind- und 1.000 Kite-Surfer, die nur zum geringen Teil in Vereinen organisiert sind, heißt es. Doch mit den sächsischen Wellen spielen auch immer mehr Wing-Surfer. Dabei handelt es sich um aufblasbare, in den Wind gehaltene Flügelelemente.
„Im Trend liegen Standup-Paddeling oder Boards mit Hydrofoils-Zusatz“, sagt André Zwerschke, Marketingchef der ALL-on-SEA Camp & Sport Resort GmbH. Dabei haben die Wassersportlehrer des Freizeit- und Familienresorts am Schladitzer See (218 ha) alle Hände voll zu tun. Denn gerade unter Kite-Surfern seien die Foils genannten Unterwassertragflächen, die für entsprechenden Auftrieb und für geringeren Reibungswiderstand sorgten, sehr beliebt, erklärt Zwerschke. Darüber hinaus wartet das Resort mit dem größten Wasser-Fun-Park Mitteldeutschlands, mit Gastronomie und Flächen für Firmen- oder Jubiläums-feiern in Landsportdisziplinen wie Beach-volleyball oder Highland-Games auf.

Natur und Wasser intensiv verbunden
Auch wenn der Zugang zum Meer noch auf sich warten lässt, so hat sich Leipzig durch den Wassersport eindeutig zur „Seestadt“ gemausert. Wasserwege wie der Karl-Heine-Kanal erlauben Boots- und Kanu-Sport inmitten der Stadt. Ein einzigartiges Fahrgefühl stellen dabei Elektromotorboote dar. „Dadurch fühlt man sich der Natur und dem Wasser intensiver verbunden als mit einem lauten Außenbordmotor, man gleitet einfach dahin“, sagt Jan Benzien, Geschäftsführer der Stadthafen GmbH mit Standort Lindenauer Hafen. Für diejenigen, die eine Klein-Venedig-Tour ebenso leise, aber per Muskelkraft erleben möchten, hält er über 100 Kanus parat. Die angrenzende stadthafeneigene Strandbar mit Holzterrasse rundet die maritime Atmosphäre ab.

Standup-Paddeling liegt im Trend
„Derzeit liegt das Standup-Paddeling als Kombination aus Geschicklichkeit und der guten Aussicht über das Wasser und die angrenzenden Parks und Terrassen absolut im Trend“, bestätigt der ehemalige Wassersportler, der im Kanu-Slalom mehrfach Deutschland-, Europa- und WeltMeister (zuletzt 2015) wurde. Hohe Erwartungen hat er an den geplanten Ausbau des Stadthafens bis Ende des Jahres und die gegenwärtige Kampfmittelbeseitigung im Saale-Leipzig-Kanal (SLK). Mit dem Durchstich zum Lindenauer Hafen ließe sich auch dieser Kanal als Wassersportgebiet umweltschonend nutzen, sagt Benzien.
Je mehr Partner aus Wirtschaft, Politik und Vereinskultur an einem Strang ziehen, umso erfolgreicher werden die Angebote zu Wasser – ein Bonus für das maritime Flair in der mitteldeutschen Landschaft. »©AH

Zweite „Mitteldeutsche Segelwoche” macht auch Familien und Kindern ein breites Angebot

Kutter Z164 AlbatrosDie meisten Sachsen sind noch Landratten – wir wollen ihnen den Zugang zum Wasser leicht machen“, sagt Reinhard Bläser, Präsident des Segler­ver­bandes Sachsen (SVS) mit Sitz in Leipzig im Vorfeld der zweiten „Mittel­deutschen Segel­woche”. Vom 21. bis 29. August bieten Ver­anstal­tungen in Sachsen, ferner auch Sachsen-Anhalt und Thüringen, an den vielen aus Braun­kohle­tage­bau­löchern entstandenen Segel­gewässern reichlich Gelegen­heit. Im Programm (Stand Juni) stehen bei insgesamt 14 Vereinen verschiedene Regatten, Schnupper­segel­kurse und Mit­mach­ver­anstaltungen.
„Segel­sport ist nicht elitär, wir wollen dafür vor allem Familien begeistern“, sagt Bläser. Einen Schwerpunkt der Veranstaltungen bildet die Region Leipzig mit ihrem Neuseenland. Hier wird es unter anderem Angebote zum Mitsegeln auf dem Cospudener See, eine Roadshow der Seglerjugend auf dem Kulkwitzer See oder auch Wind- und Kite-Surfing oder Wing-Foiling auf dem Zwenkauer See geben.
In Sachsen gibt es mit 2.440 Mitgliedern in 40 Vereinen die meisten Segel­gemein­schaften. Als die Mittel­deutsche Segel­woche 2020 zum ersten Mal stattfand, waren zur Abschluss­ver­anstaltung allein 130 Boote auf dem Cospudener See unterwegs.
„Anders als zum Beispiel bei der Kieler Woche können die Zuschauer bei unseren Veran­stal­tungen die Segler auf den Seen bequem vom Ufer aus beobachten“, sagt Bläser. Der SVS-Präsident hofft, dass die Veran­staltungen unter Einhaltung der Corona-Sicher­heits­regeln statt­finden können. »©PM/AH

Lest in der der Sommer­ausgabe 2021 vom top magazin Leipzig Seite 148 ff. „Im Spiel der Wellen“ mit ver­schie­denen Wassersportarten und Segeln speziell auf Seite 153.

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