Am Markkleeberger See hatte die Industrie- und Handelskammer am Freitag Unternehmen der Region zu einem Workshop eingeladen. Es ging um die touristische Entwicklung des Neuseenlandes. Die Kammer hat - nicht nur wegen Corona - eine Art Stillstand ausgemacht. Was die Wirtschaftsvetreter konkret bemängeln und welche Forderungen sie stellen, Lars Tuncay hat fßr MDR SACHSEN zugehÜrt.
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| Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 29. April 2022 | 16:30 Uhr |
Nicht nur fßr Segel- und Kitesurf-Fans hakt es im Leipziger Neuseenland. Viele Projekte stocken. Das liegt nach Angaben der IHK nicht nur an der Corona-Krise. Mehrere wichtige Vorhaben hätten sich im Aktendickicht verloren oder seien gar nicht angefasst worden worden.
Das Leipziger Neuseenland: Touristenmagnet und Wirtschaftsfaktor in der Region. Die ehemalige Bergbaulandschaft hat sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem beliebten Naherholungsziel entwickelt. Zu verdanken ist das einem Zusammenspiel von vielen verschiedenen BehĂśrden und Gewerbetreibenden in Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig (IHK) koordiniert seit 2008 diese länderĂźbergreifende Arbeit. Doch seit einiger Zeit staut es sich im Neuseenland: Genehmigungen fĂźr die Weiterentwicklung des Gebiets fehlen, einige groĂe Bauprojekte gehen nicht voran, zählt Gerd Ziener von der IHK Leipzig auf.
Stadt Leipzig besser an Seen anbinden
Die Stadt Leipzig soll besser an die Seen angebunden sein. "Ob das jetzt der Harthkanal oder die schnelle Inbetriebnahme der Schleuse am Markkleeberger und am StĂśrmthaler See, also die Kanuparkschleuse und den StĂśrmthaler Kanal, sind. Sie alle sind sehr essentiell", sagt Ziener. "All diese SchlĂźsselprojekte sind ins Stocken geraten." Es bedĂźrfe eines progressiveren BehĂśrdenhandelns.
Daher lud die IHK zum Austausch mit Gewerbetreibenden an den Markkleeberger See. Herausgekommen ist ein Forderungspapier, das nun an die Entscheidungsträger geschickt werden soll. Eine zentrale Forderung dabei ist: mehr Geld.
Wollen mit voller Kraft den Tourismus anschieben (v. re. n. li.): Seglerverbandschef Reinhard Bläser, Markkleebergs Bßrgermeisterin Jana Thomas, Zwenkaus Stadtoberhaupt Holger Schulz, IHK-Geschäftsfßhrer Gert Ziener und der Präsident der sächsischen Angler, Friedrich Richter sowie Claus Mann von der Entwicklungsgesellschaft fßr Gewerbe und Wohnen Wachau.
Bildrechte: IHK zu Leipzig
Kite-Surf-Erlaubnis auf den Seen gefordert
Aber auch konkrete Punkte stehen auf dem Forderungspapier, etwa die Nutzung der Seen fßr Kite-Surfing , erzählt der Präsident des Seglerverbands Sachsen, Reinhard Bläser. "Wir haben in Sachsen schätzungsweise 1.000 Kiter, die in die Illegalität getrieben sind, weil wir auf den Seen das nicht gestatten", sagt er. "Ich wßnsche mir, dass man von den BehÜrden mehr Hand in Hand befindet und mehr pragmatisch und nicht nach Aktenlage."
Die Einen träumen vom Kite-Surfing auf dem Markkleeberger See. Die anderen von einer Durchquerung der Leipziger Wasserwege vom Lindenauer Hafen bis zum StĂśrmthaler See. Einen wichtigen Schritt dahin sieht Gerd Ziener in der Ăffnung der Seen fĂźr die Schifffahrt.
Schiffbarkeit fĂźr gesamte Seen essentiell
"Wichtig und ganz essentiell ist, dass wir fßr diese Seen eine Schiffbarkeitserklärung bekommen", sagt er. "Wir hangeln uns durch diverse Mastergenehmigungen von einem Jahr ins nächste." Die mßssten immer neu beantragt werden. "Wir brauchen eine Schiffbarkeit fßr die gesamten Seen", so Ziener.
Ziener hofft auf die Ăbertragung der Eigentumsrechte von der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) ans Land Sachsen. Aber auch hier gebe es bislang nicht mehr als eine Absichtserklärung.
MDR SACHSEN | Regionalreport aus dem Studio Leipzig (al,lt)
Vollendung statt Stillstand im Leipziger Neuseenland gefordert
| Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 29. April 2022 | 16:30 Uhr |
âVerpuffen Investitionen im Neuseenland?â
Artikel aus der LVZ ¡ Von BjÜrn Meine ¡ 30. April 2022 ¡ Seite 21