Am Anfang der Wassersportsaison auf der Elbe fand wieder der Runde Tisch des Wassersports, das alljährliche Treffen des Arbeitskreises Wassersport an der Oberelbe statt. Gemeinsam trafen sich fast 40 Vertreter der auf der Elbe sporttreibenden Vereine und Verbände, um Problem und Themen mit den Vertretern vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Dresden, von der Wasserschutzpolizei und anderen Institutionen zu diskutieren. Auch bei mehreren kommerziellen Sportbootanbietern ist dieses Forum bereits fest im Terminkalender verankert.
Karsten Wildt vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Dresden stellt die aktuellen Maßnahmen im Bereich der Elbe vor. Die Wasserschutzpolizei berichtete über die vergangene Saison, Michael Holzweißig vom Regionalen Planungsverband über die Aktivitäten des Planungsverbandes und Dr. Bernhard Trui (Landesruderverband Sachsen) über die Beteiligung des Arbeitskreises Wassersport an der Erarbeitung des Sportkonzeptes der Stadt Dresden.
Einen großen Teil der Veranstaltung nahm das Gesamtkonzept Elbe ein. Dieses Grundsatzpapier wurde bisher ohne Beteiligung der Wassersportler von Behörden und Umweltverbänden erarbeitet. Der Sprecher des Arbeitskreises, Dr. Jens Tusche (Seglerverband Sachsen) stellte die aktuellen Initiativen der Verbände vor. So findet in Magdeburg ein Verbändegespräch aller betroffenen Wassersport-Bundes- und Landesverbände statt. „Ein wichtiges Ziel ist es, das der Wassersport zukünftig am Prozess beteiligt wird“, so Tusche.
Zum Schluss wählten die Teilnehmer Dr. Jens Tusche, Präsident des Segler-Verbandes Sachsen zum 1. Sprecher und Ray Mehlig, Vizepräsident des Sächsischen Kanu- Verband und Dr. Bernhard Trui vom Landesruderverband Sachsen zu Mitgliedern des Arbeitsausschusses. Foto: Hauschild - LSVSA - Teilnehmer Verbändegespräch am 7. April in Magdeburg
Artikel beim DSV: DSV fordert Beteiligung bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe:
Elbewassersport zukunftsfähig gestalten
Verbände fordern Beteiligung bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe
Zu Beginn der Wassersportsaison 2018 haben die Wassersportverbände der Elberegion eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Hintergrund für das Verbändetreffen am 7.4.2018 in Magdeburg war das im letzten Jahr verabschiedete und vom Deutschen Bundestag gebilligte „Gesamtkonzept Elbe“ (GKE).
Im nun beginnenden sogenannten Anschlussprozess, in dem die Bundes- und Landesbehörden ihre Umsetzungsmaßnahmen weiterentwickeln und abstimmen, wollen sich die mitwirkenden Wassersportorganisationen zusammen mit ihren Landesverbänden unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes an weiteren Planungen beteiligen und ihre Belange einbringen. Sie vertreten zusammen bundesweit rund 3 Millionen Wassersportler. Das Ziel ist, die Rahmenbedingungen für aktive Wassersportler und ihre gemeinnützigen Vereine in der Elberegion nachhaltig zu erhalten und zukunftsfähig weiter zu entwickeln. An der Elbe zwischen Tschechien und Hamburg sind zahlreiche gemeinnützige Wassersportvereine der Sportarten Rudern, Kanu, Motorbootsport und Segeln beheimatet, die hier ihre Vereinsanlagen und Sportboothäfen unterhalten.
Ihnen geht es darum, dass
- Wassersportmöglichkeiten auf der Elbe incl. Trainings- und Regattabetrieb und ihre durchgängige Schiffbarkeit erhalten bleiben,
- Ufer für Wassersportler und Erholungsuchende zugänglich bleiben,
- Anlegemöglichkeiten mit ihren Zufahrten und wassersportlichen Anlagen erhalten bleiben und auch in Zukunft von ihren Trägern unterhalten und sinnvoll entwickelt werden können,
- Richtungsverkehr und tageszeitliche Beschränkungen für Kleinfahrzeuge unterbleiben,
- ehemalige Tagebauflächen für aktive Erholung und Wassersport zugänglich gemacht werden,
- sinnvolle Wassersportinfrastruktur in der Elberegion gezielt gefördert wird,
- ein „Konzept Wassersport„ für die Elberegion in Auftrag gegeben wird,
- der gemeinnĂĽtzigen Wassersport bei der weiteren Bearbeitung/Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe beteiligt wird.
(Das ausfĂĽhrliche Dokument finden Sie hier.)
Die Verbände sind überzeugt: Die Elbe als lebendiger Fluss, als seit Jahrhunderten genutzter Schifffahrtsweg, als ein Natur- und Erholungsraum und traditionsreiches Wassersportrevier kann damit auch zu einer nachhaltig zukunftsfähigen Entwicklung eines zeitgemäßen Tourismus in der Region beitragen.
Hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise ist eine informelle Zusammenarbeit der betroffenen Verbände abgestimmt. Diese soll den weiteren Entscheidungs- und Umsetzungsprozess zum Gesamtkonzept Elbe konstruktiv begleiten und auf eine behördliche Beteiligung der Verbände am weiteren Verfahren hinwirken. Ein zweites Verbändegespräch zum GKE ist zur Wassersportmesse Magdeboot 2019 geplant. Bis dahin koordinieren Petra Bertram (Ruderverband Sachsen-Anhalt e.V.), Gerhard Süß (Deutscher Segler-Verband e.V.) und Dr. Jens Tusche (Sächsischer Segler-Verband e.V. ) die Aktivitäten und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die folgenden Verbände nehmen an der Initiative teil:
- Deutscher Olympischer Sportbund
- Deutscher Segler-Verband
- Deutscher Motoryachtverband
- Deutscher Kanu-Verband
- Deutscher Ruderverband
- mit ihren Landesverbänden in der Elberegion