Segler-Verband Sachsen e.V.

(SVS)

FD WM 2018 • Starke Leistungen unserer Segler

Die Weltmeisterschaft der Flying Dutchman in Medemblik (Niederlande) ist gelaufen und unsere beiden Boote mit Felix und Lukas bzw. Rolf und Axel haben grandios abgeschnitten. Unter 75 Teilnehmern belegten sie die Plätze 9 (Felix und Lukas) sowie 21 (Rolf und Axel). Zu dieser Leistung kann man nur gratulieren und den Hut ziehen!!!!!
Einen ausfĂźhrlicher Bericht von Felix findet ihr im Anschluss

Hier schon mal ein kurzes Statement von Rolf:
"...geschafft. Auch die letzte geplante Wettfahrt der WM auf dem holländischen Ijsselmeer konnte entgegen der Prognosen gesegelt werden, der Sturm kam später. Welch ein Ergebnis fßr unseren kleinen, 38 Mitglieder zählenden Verein!!!
Felix und Lukas holen mit dem 9. Platz eine Top 10 Platzierung ins Vogtland.
Axel und ich kÜnnen uns noch um drei Plätze vorschieben und kratzen mit Platz 21 an der Weltelite der so unglaublich starken FD Klasse!!!!"
Ein paar Bilder folgen in KĂźrze...

Geschrieben von: Mario    



Bericht von Felix Albert • GER 222 - Weltmeisterschaft 2018 in Medemblik, Holland

FĂźr die WM hatten wir dieses Jahr die richtig große Sommertour bestritten. Los ging es fĂźr uns schon gut 1,5 Wochen vorm dem Start zur Auf­wärmung in Warne­mĂźnde. Dieses Jahr waren auch die FDs wieder bei der Warne­mĂźnder Woche dabei. Wir freuten uns schon riesig auf zwei Tage gute Segel­beding­ungen. Der Samstag war dann perfekt, es stand eine schĂśne Welle, 3-4 bft und Sonnenschein. Leider riss bei uns direkt nach der ersten Wettfahrt die Trapez­auf­hängung am Mast. Damit verbrachten den restlichen Samstag leider mit reparieren an Land. Am Sonntag war dann unser Boot soweit wieder fit und wir konnten noch zwei Wett­fahrten bei sehr wenig Wind bestreiten.
Am Montag ging es fĂźr uns dann weiter nach Dänemark zum Training. Wir hatten die MĂśglichkeit vor der WM mit den Bojsen-MĂśller BrĂźdern vor Kopen­hagen zu trainieren. Die Chance wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. So fuhren wir am Montag frĂźh schließlich mit T3 Bulli, 65 PS und Doppel­trailer (mit 2 FDs) mit der Fähre von Rostock nach Gedser und von dort weiter zum Yacht­club Hellerup der die nächsten Tage unser StĂźtzpunkt sein sollte.
Gegen Mittag kamen wir in Kopenhagen an, dann hieß es schnell Boot abladen, Campingplatz beziehen und ab auf Wasser. Wir haben den Nachmittag noch genutzt um eine erste Einheit mit den Dänen zu absolvieren. Man sind die Jungs schnell gewesen…
Am nächsten Morgen stand erstmal Sightseeing auf dem Programm. Wir fuhren mit der S-Bahn nach Kopen­hagen und schauten uns die Stadt im Schnell­durch­gang an (his­torische Gebäude, Museen, Auto­nomes Viertel Frei­stadt Christiania, KĂśniglicher Palast und natĂźrlich ein paar Dänische Hotdogs).

Am Nachmittag ging es dann wieder aufs Wasser. Dieses Mal waren wir schon deutlich schneller unterwegs und konnten den einen oder anderen Test­schlag auch gewinnen. Das machte schon sehr zuver­sichtlich fĂźr die WM. Am Abend zeigte uns Jacob noch den Segel­verein (Was es dort alles gab: Sauna, GYM mit Blick auf Wasser, eine riesige Boots­halle und sogar eine eigene Lackier­kabine). Die nächsten zwei Tage liefen dann ähnlich ab, wir waren schon vor­mittags auf dem Wasser und nach­mittags kamen dann die Bojsen-MĂśller BrĂźder dazu. Wir fuhren meist kilometerlange Testschläge und versuchten irgendwie an die Geschwindelt der Dänen heranzukommen. Dies gelang mal mehr, häufig jedoch eher weniger gut. Da wir jedoch nur das dänische Boot als Vergleich hatten, waren wir schon etwas demotiviert – man sind wir langsam. Dass es am Ende nicht ganz so schlimm war zeigte sich erst später auf der WM.
Am Freitag­morgen packten wir dann unsere Sachen zusammen und machten uns auf die lange Anreise nach Medenblik in Holland. Wir fuhren insgesamt fast 15 Stunden und kamen abends gegen 22 Uhr endlich am Ijssel­meer an.
Am Samstag stand für uns dann das übliche Prozedere an: Anmelden und Schiff vermessen. Vermessen wird immer das gleiche, unser Material hat sich auch seit dem letzten Mal nicht verändert – trotzdem gab es wieder kleine Beanstandungen die aber recht easy behoben werden konnten. Damit waren wir startklar für die WM!
Wir nutzten den restlichen Samstag und den Sonntag noch, um uns ein wenig mit der Ijssel­meerer „Spezial­welle“ vertraut zu machen (sehr kurz und doch immer ungewĂśhnlich hoch).
Am Montag ging es dann endlich los. Wir konnten zwei Wett­fahrten bei eher leichten Wind um die 2 Bft segeln – und die liefen beide richtig gut. Wir haben gute Starts erwischt aber was uns wirklich nach vorne brachte war unser Boots­speed. Hat uns also offenbar doch was gebracht, unser Ausflug nach Dänemark. Auch der nächste Tag verlief ähnlich. Nach langem Warten auf Wind konnten wir einen 8. Platz ins Ziel bringen. In der zweiten Tages­wett­fahrt lagen wir sogar lange Zeit in FĂźhrung. Aufgrund einer zu krassen Wind­drehung wurde das Rennen dann aber kurz vor der Ziel­linie abge­brochen. Ähnliche Bedingungen mit manchmal bis 4 Bft brachten dann auch die restlichen Tage. Wir konnten immer wieder Top 10 Plätze fahren (ein Aus­rutscher auf 15 war auch dabei), so dass wir unsere Position unter den ersten Teams sicher festigen konnten. Am Donnerstag stand dann der Lay-Day an. Wir nutzten den Tag fĂźr einen Kurztrip nach Amsterdam. Man muss auch mal etwas anderes machen als nur segeln. FĂźr einen Besuch im einen Coffeeshop war es uns dann aber bei 37° doch einfach zu heiß.
Am vorletzten Tag standen dann wieder zwei Wett­fahrten auf dem Programm. Wir beendeten die erste auf Platz 7. Damit war die WM fĂźr uns eigentlich schon gelaufen weil wir uns noch keinen einzigen richtig schlechten Platz geleistet haben und die zwei schlechtesten Einzelergebnisse nicht in die Wertung eingehen. Einen Platz in den Top 10 hatten wir damit sicher. Die zweite Tages­wett­fahrt lief dann nicht so gut – war aber auch nicht mehr schlimm. Am Abend fand dann bereits das Champions Dinner statt. Auch die Welt­meister standen bereits vorzeitig fest. Die dänischen BrĂźder Bojsen-MĂśller mit denen wir eine Woche zufuhr noch trainiert haben. GlĂźck­wunsch! Aber bei dem Trainingspartner war das ja ein Muss ;-) FĂźr die beiden war das nun der 9. WM Titel im FD. Schon irre. FĂźr den letzten Tag war dann ab Nach­mittag sehr starker Wind angesagt. Wir mussten jedoch nur noch ein Rennen absolvieren. Wir starteten leider auf der falschen Seite, konnten aber bis ins Ziel noch einiges aufholen und beendeten die letzte Wettfahrt auf den 18. Platz.
Alle Teams waren pĂźnktlich vor der Schlecht­wetter­front wieder im Hafen. Wir packten unsere Boote zusammen und dann ging es zur Sieger­ehrung. Wir waren insgesamt 9. geworden. FĂźr uns ein riesen Ergebnis worauf wir auch sehr stolz sind. Training bringt eben doch etwas. Auch zu erwähnen ist, dass mein Vater GER 213 einen sehr guten 21. Platz ersegelte. FĂźr uns zwei Tal­sperren­segler in einem Welt­klasse besetzten Feld sind das super Resultate!

Hier die Gesamtergebnisse und viele Bilder vom Wasser gibt’s außerdem.

Bis demnächst auf dem Wasser  
Felix Albert • GER 222